November 2013 - Ehemalige Synagoge Rexingen
25.11.2013

Impressum

Angaben gemäß § 5 TMG:

Träger- und Förderverein
Ehemalige Synagoge Rexingen e.V.
Bergstr. 45
72160 Horb-Rexingen

Eingetragener Verein VR 344 (Amtsgericht Horb)
Steuernummer: 42099 / 46696 (Finanzamt Freudenstadt)

Vertreten durch:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Barbara Staudacher

Umsetzung
Christoph Prenosil M.A. - bureau für Neue Medien

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25.11.2013

Publikationen

Unsere Vereinsmitglieder und Kontakte sowie das Verlagsbüro Rexingen beteiligen sich regelmäßig in Publikationen und Beiträgen zur jüdischen Gemeinde. Einige Publikationen sind im Buchhandel oder exklusiv über den Verein zu beziehen.

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Heute ist bekannt, dass 125 Jüdinnen und Juden aus Rexingen deportiert wurden. Nicht alle sind in Rexingen geboren und aufgewachsen. Manche mussten unter Zwang ihren Wohnsitz nach Rexingen verlegen. Für alle wurden Gedenkblätter angelegt, auf denen ihr Schicksal beschrieben ist.

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25.11.2013

Aus dem Archiv

Im Rexinger Ortsarchiv finden sich wertvolle Akten, die über die Verhältnisse der jüdischen und christlichen Familien Aufschluss geben.
Darunter sind z.B. Trauungsakten (Eheverträge, Beibringensakten), Testamente, Teilungsakten (wie wurde nach einem Todesfalle geteilt) und anderes. Die handschriftlich meist im 19. Jahrhundert angelegten Akten wurden übertragen und stehen fast alle in einer lesbaren Form zur Verfügung. Bei berechtigtem Interesse helfen wir bei der Suche nach Familienakten.

Stammbäume zeigen die Verzweigungen und die Herkunft der Familien über Generationen. Verwandtschaftsbeziehungen können so anschaulich dargestellt werden. Unsere Familiendatenbank soll den jüdischen Familien in aller Welt helfen, ihre Wurzeln zu rekonstruieren. Sie kann auch helfen, die Suche nach Verwandten zu erleichtern.

Wahrscheinlich die wichtigste Aufgabe unseres Vereins ist die Pflege der freundschaftlichen Beziehungen zu jüdischen Familien in aller Welt. Im Vordergrund stehen Beziehungen zu Familien, deren Wurzeln in Rexingen, Mühringen, Horb, Nordstetten, Dettensee und Mühlen liegen.

Der Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb veröffentlicht mit diesem Band die Vorträge der Tagung »Juden in der Textilindustrie«, die im Oktober 2010 in Hechingen stattfand. Die Autoren, die über die Geschichte der jüdischen Gemeinden in Süddeutschland forschen, behandeln in ihren Beiträgen die Rolle von jüdischen Familien in der Produktion und Distribution von Textilprodukten.

Ihre Anfänge gehen bis ins 16. Jahrhunderts zurück, als Dettensee dem Schweizer Kloster Muri gehörte, das den Juden gegen sogenannte Schutzbriefe die Ansiedlung gestattete. 1764 lebten 23 jüdische Familien im Dorf, meist in sehr armen Verhältnissen. Im Jahr 1830 erreichte die Gemeinde mit 173 Mitgliedern ihre Höchstzahl. Sie verfügte über eine Synagoge (eingeweiht 1820), eine Mikwe, eine Schule mit eigenem Lehrer und von 1822 bis 1836 hatte sie einen eigenen Rabbiner, Max Hirsch. Dettensee gehörte damals zum Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen.

Um 1900 war durch die rapide zurückgegangen Zahl der Mitglieder kein jüdisches Gemeindeleben mehr möglich. 1913 lebten nur noch die Geschwister Luise und Hermann Hirsch in Dettensee. Versuche, die Synagoge einer anderen Nutzung zuzuführen, schlugen fehl. Sie wurde 1930 abgerissen. 1942 wurde Luise Hirsch als letzte Bewohnerin von Dettensee nach Theresienstadt deportiert und in Treblinka ermordet.

Der jüdische Friedhof Dettensee

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Der Friedhof wurde 1830 angelegt. Bis dahin wurden die Toten in Mühringen beerdigt. Der Begräbnisplatz, etwas außerhalb östlich des Dorfes gelegen, war für 400 Grabstellen geplant. Eine Besonderheit war, dass die Geschlechter getrennt beerdigt wurden Von den ursprünglich 218 Grabsteinen sind noch 157 erhalten, zum Teil nur als Bruchstücke. Der Friedhof wurde während der Nazizeit geschändet, die Grabsteine umgeworfen und zerbrochen und die Umfriedungsmauer stark beschädigt. Die letzte Beisetzung fand 1934 statt.

Die ersten jüdischen Familien im reichsritterschaftlichen Dorf Mühlen wurden um das Jahr 1800 durch den Freiherrn von Münch gegen Bezahlung aufgenommen. Ihre Höchstzahl erreichte die jüdische Gemeinde 1852 mit 165 Personen, das waren 22,7 % der Gesamtbevölkerung.

Schon ab 1811 gab es eine Synagoge, ab 1833 eine jüdische Schule. Im Schulhaus befand sich auch die Lehrerwohnung und die Mikwe. Die Familien waren arm, die Männer waren meist Hausierer, Metzger, Seifensieder oder kleine Viehhändler.

Im ausgehenden 19. Jahrhundert entwickelte sich die Gemeinde stark zurück. Viele Familien zogen nach Horb, wo sie bessere Entwicklungschancen sahen. 1921 wurde die jüdische Gemeinde aufgelöst. Die Synagoge wurde verkauft und in ein Wohnhaus umgebaut. Es steht noch heute in der Rottenburger Straße 5.

Der jüdische Friedhof Mühlen

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Der Friedhofsplatz etwas oberhalb des Dorfes am Waldrand gelegen, gehörte zunächst dem Freiherrn von Münch, der für jede Beerdigung Geld bekam. 1870 verkaufte er das Grundstück der jüdischen Gemeinde. Es befinden sich über 500 Grabstellen auf dem Friedhof. Viele Grabsteine wurden während der Nazizeit zerstört, umgeworfen, zerbrochen und die Grabplatten herausgebrochen.

Eine Besonderheit sind die Gräber von verstorbenen jüdischen Patienten aus Sanatorien in Schömberg. Calmbach und Neuenbürg. Von 1915 bis 1934 wurden in Mühlen mindestens acht Menschen aus Polen, Russland, Lettland, Österreich und anderen Herkunftsorten beerdigt.

Die erste bis jetzt bekannte Nennung eines Juden in Nordstetten mit Namen Auerbacher stammt aus dem Jahr 1629. 1772 wurden bereits 18 jüdische Familien im Dorf gezählt, dessen Ortsherren Keller von Schleitheim den Juden die Ansiedlung erlaubten.

Noch im 18./19. Jahrhundert lagen fast alle Häuser der jüdischen Familien in der Nähe des Schlosses. 1767 wurde in der Hauptstraße eine Synagoge gebaut und 1822 die erste israelitische Volksschule in Württemberg in Nordstetten eingerichtet. Sie erwarb sich unter ihrem Lehrer Bernhard Frankfurter einen ausgezeichneten Ruf im ganzen Land. Die Mikwe befand sich in einem alten Wehrturm beim Schloss.

Die höchste Zahl der jüdischen Einwohner von Nordstetten findet man im Jahr 1846 mit 352 Personen. Danach nahm der Bevölkerungsanteil durch die Abwanderung in die Städte und Auswanderung nach Amerika kontinuierlich ab. 1925 wurde die Synagoge verkauft, 1937 abgerissen. 1933 lebten noch 12 jüdische Bürger in Nordstetten. Die meisten konnten fliehen oder verstarben vor der ersten Deportation. Die Eheleute Mina und Sigmund Auerbacher wurden 1942 in Treblinka ermordet.

Der jüdische Friedhof Nordstetten

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Bis 1797 wurden die Toten aus Nordstetten auf dem Mühringer Friedhof bestattet. Die Gemeinde erwarb dann einen eigenen Begräbnisplatz auf einem Hügel etwas außerhalb in Richtung Dettensee. Heute findet man auf dem Friedhof ca. 300 Gräber. Auch der berühmteste Sohn Nordstettens, der Schriftsteller Berthold Auerbach, ist dort begraben. Er lebte von 1812 bis 1882 und gehörte zu seinen Lebzeiten zu den meistgelesenen Schriftstellern Deutschlands. Ein Museum im Nordstetter Schloss erinnert an sein Leben und Werk.

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