Zehn Jahre nach dem Erscheinen des Buches von Mimi Schwartz über jüdische und christliche Nachbarn in Rexingen erhält die Autorin einen Brief aus Südaustralien, der sie veranlasst, die Dorfgeschichte wieder aufzugreifen. Der Absender Max Sayer ist 88 Jahre alt und schreibt, dass er fünf Häuser oberhalb ihres väterlichen Hauses aufgewachsen ist.

Band zur gleichnamigen Tagung des Gedenkstättenverbundes Gäu-Neckar-Alb am 10. Oktober 2010 in Hechingen.

Das Buch behandeln die Rolle der jüdischen Familien in der Produktion und Distribution von Textilprodukten. Die besondere Affinität jüdischer Unternehmer zur Textilindustrie belegt Landesrabbiner a.D. Dr. Joel Berger mit den halachischen Vorschriften.

Im Oktober 1938 floh die Familie des achtjährigen Amos Fröhlich ins britische Mandatsgebiet Palästina. Sein Vater Julius Fröhlich, in Rexingen am Rande des Schwarzwalds geboren und aufgewachsen, gehörte zu den führenden Persönlichkeiten, die eine Genossenschaftssiedlung im Norden des heutigen Israel gründeten.

Die Lebenserinnerungen der 1922 in Stuttgart geborenen Hannelore Marx sind ein eindrucksvoller Bericht aus der Feder einer Zeitzeugin.
Die Autorin beschreibt die Alltagssituation einer jüdischen Familie in Württemberg vor und während der Nazidiktatur, die Deportation und ihren Überlebenskampf in verschiedenen Konzentrationslagern, die Rückkehr nach Stuttgart und den schweren Neuanfang in Amerika.

Band zur gleichnamigen Tagung am 3. Oktober 2006 in Horb-Rexingen.

Sieben Autoren beschäftigen sich mit dem Berufsstand des jüdischen Viehhändlers am Oberen Neckar, u.a mit den Händlern von Rexingen. Der Band wird ergänzt durch Interviews mit Söhnen schwäbisch-jüdischer Viehhändler, die über ihre Väter erzählen.

Dokumentation des Friedhofs, der über 300 Jahre in Mühringen ansässigen jüdischen Gemeinde und des Rabbinats Mühringen.

Mit Beiträgen von Renate Karoline Adler, Nils-Christian Engel, Daniela Danz, Andrea Hoffmann, Heinz Högerle, Git Hüttenmeister, Marek Lesczinsky, Nina Michielin, Hans Peter Müller, Adolf Schmid, Manfred Steck, Ute Ströbele.

Dokumentation des Friedhofs und des Schicksals der 300 Jahre in Rexingen ansässigen jüdischen Gemeinde.

Mit Beiträgen von Renate Karoline Adler, Nils-Christian Engel, Gil Hüttenmeister, Nina Michielin, Adolf Sayer.

Das Standardwerk über die Siedlung der Rexinger Juden in Galiläea. Es wurde 1978 aus Anlass der Vierzigjahrfeier von Shavei Zion verfasst und 10 Jahre später erweitert und aktualisiert. Ein lebendiger Bericht mit vielen Farb- und Schwarzweißfotos, der auch heute noch einen guten Überblick über die Geschichte und Entwicklung von Shavei Zion gibt.

Über eine kurze Zeitspanne von knapp 80 Jahren entfaltete sich in Horb am Neckar eine vielfältige jüdische Kultur. Die aus den umliegenden Dörfern zugezogenen jüdischen Familien belebten Handel, Gewerbe und das kulturelle Leben in der Stadt. Sie integrierten sich in das Gemeinwesen der Oberamtsstadt, behielten aber ihre eigenen jüdischen Traditionen. Davon zeugen heute noch ein Betsaal und der jüdische Friedhof. 1913 wurde der Sitz des Rabbinats des Schwarzwaldkreises von Mühringen nach Horb verlegt. Der geplante Bau einer Synagoge musste nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten aufgegeben werden. Die jüdische Gemeinde wurde in der Shoa vollständig vernichtet.
In langjähriger Recherche im Stadtarchiv Horb hat eine Arbeitsgruppe reiches Material zusammengetragen. Daraus sind in einem lebendigen Prozess die Beiträge für dieses umfassende Werk entstanden.

Im zweiten und letzten Band der Werkausgabe von Fritz Frank sind sechs seiner zahlreichen Texte versammelt, die er nach seiner Emigration nach Palästina/Israel in seinem Fluchtort Netanya verfasst hat. 

Verschollene Heimat
Der zentrale Text dieser Ausgabe ist die „Verschollene Heimat“, die einzige uns bekannte erzählende Darstellung des Zusammenlebens von Juden und Christen in Horb im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Mit liebevoll-ironischem Blick schildert er das kleinstädtische Leben, die bäuerliche Nachbarschaft im Mühlgässle, das Nebeneinander, Miteinander und zuweilen auch Gegeneinander von Christen und Juden, die damals in Horb Tür an Tür lebten. 
Die einzige überlieferte Beschreibung der Horber „Synagoge“, die nur aus einem Stockwerk in einem Wohnhaus nahe dem Ihlinger Tor bestand, stammt von ihm. Man erfährt, wie glücklich und behütet er seine Kindheit in Horb empfunden und mit welcher Selbstverständlichkeit er sich zwischen den Religionen bewegt hat. Menschen und Landschaften gehörten für ihn zusammen, und seine Liebe zu den Schwaben und zum Neckartal spricht gleich aus seinen ersten Zeilen.
Die Kindheitserinnerungen enden mit dem Abschied der Familie Frank von Horb. Welche Bedeutung Fritz Frank dieser frühen Lebensphase für seine spätere Entwicklung zugemessen hat, erschließt sich aus dem Titel, den er der handschriftlichen Version der „Verschollenen Heimat“ ursprünglich gegeben hatte: „Bausteine eines Lebens“.

Die Abiturientenrede von Ludwig Frank
Der zweite Text, „Die Abiturientenrede von Ludwig Frank“ ist eine Hommage an den 1874 im badischen Nonnenweier geborenen Reichstagsabgeordneten Ludwig Frank. Er war mit den Horber Franks nicht verwandt, aber es gibt eine Verbindung über Sophie Weil, die Mutter von Fritz Frank, die ebenfalls aus Nonnenweier stammte. 
Ludwig Frank fiel schon früh durch seine Intelligenz und seinen Bildungshunger auf. Seine Eltern, einfache Kaufleute, schickten ihn nach Lahr aufs Gymnasium, wo er eine breite humanistische Bildung erhielt. 
In der Oberprima trat er in den neu gegründeten Lahrer „Lessing-Verein“ ein, dem Lehrer, Schüler und Arbeiter angehörten und wo man gemeinsam Bebel, Engels, Kautsky und Mehring studierte und Arbeiterversammlungen besuchte. Dort entwickelte sich Ludwig Frank zum überzeugten Sozialisten. Als Klassenprimus hielt er am 20. Juli 1893 seine Abiturientenrede zum Thema „Bedeutung Lessings für seine Zeit“. Die Rede erregte wegen ihres sozialistischen Tenors großes Aufsehen, und man wollte ihm – auch als Jude – das Reifezeugnis verweigern. Nachdem sich die liberale Presse für ihn eingesetzt hatte, erhielt er es schließlich.

Die Itins
Im dritten Text „Die Itins“ erzählt Fritz Frank aus der Familiengeschichte seiner Frau Raissa Itin, die 1886 im zaristischen Russland geboren wurde. Ihr Vater, Grigorij Kononowitsch Itin, war Getreidehändler in Südrussland und in der Ukraine. Später ließ sich die Familie in Rostow am Don nieder. Der Autor setzt mit diesem Text den Großeltern und den Eltern seiner Frau ein liebevolles und zugleich zeitgeschichtlich interessantes Denkmal. 

Die silberne Medaille
In der Erzählung „Die silberne Medaille“ schreibt Fritz Frank die Erinnerungen seiner Frau an ihre Gymnasialzeit in Rostow am Don nieder. Es ist die Zeit der revolutionären Unruhen im Jahr 1905. Raissa und ihr Bruder Kolja engagieren sich mit anderen jungen Leuten im heimlichen Widerstand gegen die zaristische Herrschaft. Als die Lage für sie zu gefährlich wird, beschließt der Vater Gregor Itin, seine Kinder in Berlin in Sicherheit zu bringen. Raissa und ihre beiden ältesten Brüder Kolja und Onja bleiben in Deutschland und studieren dort, die Mutter Katarina kehrt mit den fünf jüngeren Geschwistern nach einem Jahr nach Rostow zu ihrem Mann zurück. 

Die beiden Torah
Die Erzählung spielt ebenfalls in der Familie Itin und schildert, wie Gregorij Kononowitsch Itin, der Schwiegervater von Fritz Frank, versucht, seine jüdische Identität für sich, seine Frau und seine Kinder in einer christlichen Umwelt zu bewahren. Dabei bekennt sich der Autor selbst zu seinem Judentum. Das Manuskript ist „Dem Andenken der Eltern“ gewidmet, den jüdischen Familien Itin und Frank. 

Männer!
Der letzte Text „Männer!“ ist ein kleines Theaterstück, eine kleinstädtische Satire mit ernstem Hintergrund. Das Stück spielt im Jahr 1922, unmittelbar nach dem tödlichen Anschlag auf den deutschen Außenministers Walther Rathenau in Berlin. Es beschreibt die Reaktionen auf diesen politischen Mord, am Stammtisch, bei den öffentlichen Reden und im privaten Kreis. 

Biografisches zu den Familien Frank und Itin
Hier wird zusammengestellt, was die Herausgeber über die verschiedenen Stationen im Leben der beiden Familien herausfinden konnten. „Gam su letova“ – „Alles zum Guten“ heißt eine unveröffentlichte Erzählung des Autors, und so könnte man auch das Lebensmotto dieses außergewöhnlichen Paares Fritz und Raissa Frank beschreiben, dem es gelang, der eigenen Familie auch in bedrohlichen Situationen einen liebevollen, jüdischen Lebensrahmen zu erhalten und sich immer wieder auf einen Neuanfang einzulassen.

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