Gedenkstätte Ehemalige Synagoge Rexingen

Synagoge am Berg (heute).
Synagoge am Berg (heute).

In Rexingen trifft man auf die außergewöhnliche Situation der Doppelnutzung einer ehemaligen Synagoge als Gedenkstätte und Kirche. Nach der Auslöschung der jüdischen Gemeinde in der Nazizeit war die Nutzung des im Inneren zerstörten Gebäudes nach 1945 zunächst unklar. 1952 wurde es der neu entstandenen evangelischen Gemeinde überlassen, die es für ihre Zwecke umbaute. 1997 gründete sich aus der Bürgerschaft der Träger- und Förderverein Ehemalige Synagoge Rexingen, um den Erhalt und die Restaurierung des Gebäudes sicherzustellen und die jüdische Geschichte des Dorfes zu erforschen und zu dokumentieren.

Nach über 40 Jahren Nutzung als evangelische Kirche war eine grundlegende Renovierung des Gebäudes unumgänglich geworden. Die Stadt Horb, in deren Besitz das Gebäude 1971 durch die Eingemeindung von Rexingen gekommen war, wollte die hohen Mittel für die Renovierung in einem absehbaren Zeitraum nicht aufbringen. Auch der evangelische Kirchengemeinde als Mieterin waren die Kosten zu hoch.

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Bei der Innenrenovierung im Jahre 2003 wurden auch alte Bemalungen freigelegt.

In dieser Situation gründete sich 1997 auf Initiative des damaligen Vikars Dr. Albrecht Haizmann und mit Unterstützung des neu gewählten Oberbürgermeisters Michael Theurer der Träger- und Förderverein Ehemalige Synagoge Rexingen.

Als Pächter erhielt der Verein von der Stadt Horb das Gebäude ohne Kosten. Dafür übernahm er die Aufgabe, die Restaurierung und Erhaltung der Ehemaligen Synagoge zu sichern.

Durch ehrenamtliches Engagement seiner Mitglieder konnte der Verein 2003 die Grundsicherung des Gebäudes und die Innenrenovierung des Gottesdienstraumes im ersten Stock der Ehemaligen Synagoge abschließen.
2010 erhielt das Dach eine neue Schalung und wurde mit alten Handstrichziegeln neu eingedeckt.

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Das Dach wurde mit alten Handstrichziegeln 2010 neu gedeckt.

In einer weiteren Renovierungsphase muss in nächster Zukunft die Außenrenovierung der Ehemaligen Synagoge geleistet werden. Das Gebäude wurde auf einem Pfahlfundament errichtet, das sich langsam absenkt. Durch Sicherungsmaßnahmen im Fundament soll diese Entwicklung gestoppt werden. Der Verputz des Gebäudes muss erneuert werden. Außerdem ist geplant, den Platz vor der Synagoge neu zu gestalten.