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Am 11. März 1938 marschierten deutsche Truppen in Österreich ein. Wehrmacht, SS und Polizeieinheiten übernahmen das Kommando.

Sofort gingen die neuen Machthaber mit einer bis dahin nicht vorstellbaren Brutalität gegen die knapp 200.000 Jüdinnen und Juden vor, die zu 90 Prozent in Wien lebten, als Generalprobe für die Pogrome am 9. November 1938.

Der Terror, die Verhaftungen, die Misshandlungen, Entrechtungen und öffentlichen Demütigungen wurden vom „Einsatzkommando Österreich“ organisiert und von einem Teil der österreichischen Bevölkerung begeistert unterstützt. Plünderungen von Geschäften und Wohnungen jüdischer Familien, Schikanen und Drangsalierungen waren alltäglich. Wer irgendwie irgendwohin fliehen konnte, verließ NS-Deutschland. In dieser Notsituation initiierte der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt im Juli 1938 eine internationale Flüchtlingskonferenz im französischen Badeort Évian.

Der junge Journalist Hans Habe, 1911 in Budapest geboren, war als Völkerbund-Korrespondent in Évian als Berichterstatter akkreditiert. Er traf dort den Wiener Hals-Nasen-Ohrenarzt Heinrich Neumann von Héthárs. Der Arzt, Mitglied der jüdischen Gemeinde in Wien, der sich einige Jahre zuvor geweigert hatte, Adolf Hitler wegen eines Kehlkopfleidens zu behandeln, wurde nach der Annexion Österreichs sofort verhaftet. Man ließ ihn wieder frei unter der Bedingung, in Évian das Angebot der deutschen Regierung zu unterbreiten, die zehntausenden von österreichischen Juden gegen ein Kopfgeld von 250 Dollar ausreisen zu lassen. Dieser „geradezu übermenschliche Konflikt eines Gefangenen der Geschichte“ hat Hans Habe nicht mehr losgelassen. Er schrieb seinen Roman „Die Mission“, in dem diese Geschichte erzählt wird. Das Buch wurde 1965 Bestseller und ein Jahr später verfilmt.

Kommentierte Lesung
Mit Dr. Katja Schlenker und Professor Dr. Winfrid Halder,
Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf.
8. November, 19.30.
Ehemaligen Synagoge Rexingen
Freudenstädter Straße 16.
Der Eintritt ist frei.
Die Einhaltung der 3G-Bedingungen und Maskenpflicht sind Voraussetzungen zur Teilnahme.


Um Anmeldung wird gebeten bei:
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oder per Tel.: 0 74 51 62 06 89 

Am 8. November 1939 verübte der Schreiner Georg Elser im Münchener Bürgerbräukeller ein Attentat auf Adolf Hitler.
Er wusste, dass Hitler an diesem Tag, dem Jahrestag des Hitlerputsches von 1923, dort sprechen würde. Er verschaffte sich Zugang zum Veranstaltungsraum und installierte dort in nächtelanger Arbeit einen Sprengkörper mit Zeitzünder. Da Hitler kurze Zeit vor der Explosion unerwarteterweise den Saal verließ, entging er dem Anschlag.
Georg Elser wurde noch am selben Abend in Konstanz festgenommen. Nach langen Verhören gestand er das Attentat. Er wurde fünf Jahre in völliger Isolation im KZ Sachsenhausen festgehalten und am 9. April 1945, wenige Wochen vor Kriegsende, im KZ Dachau erschossen. Nach 1945 verstellten Legenden und Lügen den Blick auf Georg Elser. Erst mit der Veröffentlichung der Gestapo-Verhörprotokolle 1970 begann sich sein Bild zu wandeln.

Die Ausstellung "Ich habe den Krieg verhindern wollen – Georg Elser und das Attentat vom 8. November 1939" wurde von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin und der Landeszentrale für politische Bildung Baden Württemberg erstellt und wandert seit einigen Jahren durch ganz Deutschland.

Eröffnung
Sonntag, 26. Januar, 16.00 Uhr,

anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages.
Josef Seibold von der Georg-Elser-Gedenkstätte in Königsbronn führt in die Ausstellung ein.

Veranstalter
Träger- und Förderverein Ehemalige Synagoge Rexingen
Kreisvolkshochschule Freudenstadt