Wir laden Sie am Mittwoch, 19. März 2025 um 19 Uhr in die Ehemalige Synagoge in Rexingen zur Filmvorführung des Films „Being a Refugee“ mit anschließendem Gespräch ein.
Das Thema „Flucht und Vertreibung“ beherrscht unsere mediale Berichterstattung und viele stellen sich die Frage „Was bedeutet es, geflüchtet zu sein?” Die israelische Regisseurin und Filmemacherin Nurit Carmel porträtiert in „Being a Refugee“ unterschiedlichste Fluchtgeschichten. Der Film beleuchtet das zugleich uralte, universelle und höchst aktuelle Thema von Flucht und Vertreibung in aller Welt. An historischen und aktuellen Einzelschicksalen wird aufgezeigt, wie wichtig der Beistand für religiös oder politisch Verfolgte und das Einstehen für Notleidende und Fremde den drei abrahamitischen Religionen ist. Schutzsuche in bedrohlichen Lebenssituationen ist Holocaust-Überlebenden, Vertriebenen aus dem ehemaligen Palästina, politischen Flüchtlingen aus der Türkei und Asylsuchenden aus Eritrea eine gemeinsame Erfahrung. „Being a Refugee“ zeigt Menschen mit Flucht- und Verfolgungserfahrungen, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergeben und bei Jugendlichen und Erwachsenen Verständnis für die Situation von Flüchtlingen wecken können.
Der Film wurde in Auftrag gegeben von der Stiftung Stuttgarter Lehrhaus, die sich um den interreligiösen Dialog zwischen Judentum, Christentum und Islam bemüht. Lisbeth Blickle, Gründungs- und Vorstandsmitglied der Stiftung Stuttgarter Lehrhaus für interreligiösen Dialog, und Hasan Dagdelen, Referent der Stiftung, kommen nach der Filmvorführung mit den Zuschauerinnen und Zuschauern ins Gespräch. „Seid Brüder und Schwestern!“ ist dabei ein zweifaches Motto – Brüder und Schwestern für Notleidende und Flüchtlinge, aber auch Brüder und Schwestern über religiöse Grenzen hinweg.
Mit dieser Veranstaltungsthematik unterstützen wir auch die zeitgleich laufenden Internationalen Wochen gegen Rassismus 2025 in Horb.
Mittwoch, 19. März 2025, 19.00 Uhr,
in der Ehemaligen Synagoge, Freudenstädter Str. 16, Horb-Rexingen
Eintritt frei
Seit vielen Jahren beglückt der Geiger Jochen Brusch mit seinen Konzerten auch die Gedenkstätten in der Region Gäu-Neckar-Alb. Seine Programme zu jüdischen Violinvirtuosen und Komponisten sind legendär.
Lieblinge und Vorbilder für sein Violinspiel sind für Jochen Brusch Fritz Kreisler, Henryk Wieniawski und Heinrich Wilhelm Ernst. Von Bachs Partiten für Violine solo spricht er von den Achttausendern, die es zu bezwingen gilt. Niccolo Pagaginini hat er sich erkämpft und meisterhaft vorgetragen.
Im Jahr seines 50sten Bühnenjubiläums und seines 70sten Geburtstages kommt er nochmals nach Rexingen und gibt mit seinem Programm zu Heinrich Heine sein Abschiedskonzert für die Synagogengedenkstätten Rexingen und Baisingen.
Mit vielen namhaften Künstlerinnen am Klavier hat Jochen Brusch über die Jahre seine Konzerte gestaltet. Seine musikalische Partnerin am Flügel bei seinem Abschiedskonzert ist die Pianistin Tanja Morozova. Beide können auf eine über 25-jährige Zusammenarbeit zurückblicken.
Sonntag, 23. März 2025, 17 Uhr
Ehemalige Synagoge Rexingen Freudenstädter Str. 16
Eintritt 15 Euro
Veranstalter
Gedenkstätte Synagoge Baisingen
Träger- und Förderverein Ehemalige Synagoge Rexingen
Kreisvolkshochschule Freudenstadt
Anlässlich des Gedenktages zum Novemberpogrom 1938 führen Schülerinnen und Schüler des Christopherus Gymnasiums Altensteig ein außergewöhnliches Konzert mit Lesung in der Ehemaligen Synagoge auf. Es ist eine Hommage an die fast vergessene jüdische Schriftstellerin und Musikerin Ilse Weber, die 1944 in Auschwitz ermordet wurde.
Der Christopherus Kinderchor Altensteig unter der Leitung von Wolfgang Weible trägt Lieder vor, die Ilse Weber während ihrer zweieinhalbjährigen Gefangenschaft im Ghetto Theresienstadt gedichtet und vertont hat. Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Geschichte lesen Briefe und Gedichte aus dem Nachlass von Ilse Weber.
Der Oberstimmenchor mit etwa 40 Mädchen und Jungen im Alter von 11 bis 14 Jahren hat schon viele Preise bei Chorwettbewerben gewonnen. Er wird begleitet von den Solisten Marlene Theurer, Flöte, und Matthias Hinderer , Klavier. Das Motto des Christopherus Chores, „durch Singen Freude bringen“, war auch der Antrieb für Ilse Weber, die in Theresienstadt als Pflegerin in der Kinderkrankenstube arbeitete. Sie konnte sich heimlich eine Gitarre beschaffen und obwohl es verboten war, sang und spielte sie täglich Lieder für die Kinder und andere Mithäftlinge, um ihnen etwas Freude und Hoffnung in ihrem bedrängten Dasein zu schenken. Ihre Theresienstädter Lieder und Gedichte konnten in einem Versteck die NS-Zeit überdauern.
Das Portraitkonzert für Ilse Weber findet statt am
Sonntag, 10. November um 17.00 Uhr
in der Ehemaligen Synagoge in Rexingen.
Der Eintritt ist frei.
Um Spenden für die Arbeit des Christopherus Kinderchores wird gebeten.
Buchvorstellung "Hier gilt der deutsche Gruß!" mit Vortrag zur Horber NS-Geschichte
Wir laden Sie herzlich am Sonntag, 24. November 2024 um 17.00 Uhr in die Ehemalige Synagoge nach Rexingen ein, wo die neusten Forschungsergebnisse zur NS-Geschichte im Kreis Horb vorgestellt werden. Der Geschichtslehrer Gabriel Stängle hat zusammen mit den Nagolder Realschülern Martin Braunhuber, Konrad Haizmann und Kevin Katz über mehrere Jahre die verschiedensten Quellen in Archiven, Zeitungen und privaten Unterlagen zu den NS-Aktivitäten recherchiert und ausgewertet. Jetzt werden die Ergebnisse in einem 432seitigem Buch veröffentlicht.
Bei dem Buch mit dem Titel „Hier gilt der deutsche Gruß!“ Die Kreisleitung der NSDAP in Hochdorf und im Kreis Horb - handelt es sich um ein Grundlagenwerk, dass es bisher in so umfassender Weise zur NS-Geschichte in Horb nicht gab und damit eine wichtige Lücke in der Geschichtsaufarbeitung für den Kreis Horb schließt. Der Schwerpunkt der Untersuchung lag darin, die Auswirkung der NS-Herrschaft der NSDAP-Kreisleitung auf den Kreis Horb und den Heimatort der Schüler (Hochdorf) zu untersuchen. Ihnen ist damit die erste zusammenhängende Darstellung der NS-Judenverfolgung im Kreis Horb gelungen, unter besonderer Berücksichtigung der Rolle, die die Horber NSDAP-Kreisleitung dabei spielte. Schüler und Lehrer wurden für diese Arbeit mit dem Förderpreis Baden-Württemberg beim Geschichtswettbewerb 2018/19 ausgezeichnet. Gabriel Stängle ist auch Beirat im Träger- und Förderverein Ehemalige Synagoge Rexingen e. V. und bringt seine Expertise und Forschungserfahrung in die Vereinsarbeit ein. Hier sind ab 2025 bereits weitere Forschungen zu den NS-Verfolgten und -Opfern in Rexingen geplant, die in Form einer Gedenktafel und in dem in Arbeit befindlichen Heimatbuch zu Rexingen veröffentlicht werden sollen. Wir freuen uns über ein Grußwort eines Vertreters der Stadt Horb.
Joseph Roth, die Ukraine, das Anwachsen des Rechtsextremismus und mehr.
Vortrag anlässlich des Holocaust-Gedenktages zur Aktualität des Journalisten und Schriftstellers Joseph Roth mit Dr. Katja Schlenker und Prof. Dr. Winfrid Halder vom Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf
»Manchmal wird eine Nation modern. […] Nun sind es die Ukrainer. Die Ukrainer, von denen man bei uns und im übrigen Westen nicht viel mehr weiß, als dass sie irgendwo zwischen Kaukasus und Karpaten wohnen …«
Dieser Text ist nicht im Februar 2022 veröffentlicht worden, sondern im Dezember 1920 in der Neuen Berliner Zeitung. Er stammt von Joseph Roth, einem der bedeutendsten deutschsprachigen Romanciers und einem der weitsichtigsten Journalisten des 20. Jahrhunderts.
Die Ukraine kannte er, weil er von dort stammte. Nach dem Ersten Weltkrieg zog er nach Berlin und arbeitete für verschiedene deutsche Tageszeitungen und Zeitschriften.
Am 30. Januar 1933, dem Tag von Hitlers Ernennung zum Reichskanzler, verließ Roth Deutschland. In einem Brief an Stefan Zweig schrieb er: „Inzwischen wird es Ihnen klar sein, daß wir großen Katastrophen zutreiben. Abgesehen von den privaten – unsere literarische und materielle Existenz ist ja vernichtet – führt das Ganze zum neuen Krieg. Ich gebe keinen Heller mehr für unser Leben. Es ist gelungen, die Barbarei regieren zu lassen. Machen Sie sich keine Illusionen. Die Hölle regiert.“
Joseph Roth passte perfekt in das Feindbild der NS-Machthaber: jüdischer Herkunft, links, wortmächtiger Journalist. Er floh in sein geliebtes Frankreich. Am 27. Mai 1939 starb er schwer alkoholkrank in Paris.
Dr. Katja Schlenker und Prof. Dr. Winfrid Halder vom Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf zeigen die Aktualität von Joseph Roth mit ausgewählten journalistischen Texten, die oft klingen, als seien sie gestern geschrieben worden.
Wann: Sonntag, 26. Januar 2025, 17.00 Uhr
Wo: Ehemalige Synagoge Rexingen, Freudenstädter Str. 16, Horb-Rexingen
Eintritt frei.
Eine Veranstaltung
des Rexinger Synagogenvereins und
der Kreisvolkshochschule Freudenstadt
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