Dezember 2014 - Ehemalige Synagoge Rexingen

Jean Améry, im Oktober 1912 als Hans Mayer in Wien geboren, zählt zu den bedeutendsten europäischen Intellektuellen der 1960er und 70er Jahre. Seine Erfahrungen in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern verarbeitete der Philosoph und Schriftsteller eindringlich in seiner Essaysammlung Jenseits von Schuld und Sühne, die zu den zentralen Texten der deutschsprachigen Holocaustliteratur gehört. Alle fünf Essays - darunter auch: „Wieviel Heimat braucht der Mensch?" - sind heute noch hochaktuell.

Der Künstler KH Schmeißer, geb.1957 in Bad Wurzach, lebt und arbeitet in Horb am Neckar. Kontinuierlich und nahezu ausschließlich setzt sich KH Schmeißer thematisch mit der Erfassung der menschlichen Figur auseinander. 
Malerisch untersucht er die menschliche Gestalt auf ihre Existenz, ihr Wesen, ihre Fraglichkeit hin. Schonungslos und mit Ehrlichkeit zeigt KH Schmeißer ein Menschenbild fernab von Schein und Maskerade.

Jedes Jahr im November treffen sich Nachkommen aus der jüdischen Gemeinde von Rexingen zu einer Gedenkveranstaltung auf dem Cedar Park Friedhof in Paramus in New Jersey, nicht weit New York. Dort steht im Abschnitt 1 der Ohav Schalom Gemeinde ein Gedenkstein für die während der Nazizeit ermordeten Familienangehörigen, für die Vorfahren, deren Gräber man in Rexingen zurücklassen musste und für die Verwandten, die im 2. Weltkrieg auf amerikanischer Seite gefallen sind. 

Am 27. November kam der Kölner Künstler Gunther Demnig zum vierten Mal nach Horb und verlegte in Rexingen und Mühringen acht neue Stolpersteine. Er berichtete, dass in ganz Europa jetzt insgesamt über 49.000 Steine liegen. In Deutschland haben sich bis heute ca. 1000 Orte, von der Großstadt bis zum kleinsten Dorf, dem Stolpersteinprojekt angeschlossen.