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Joseph Roth, die Ukraine, das Anwachsen des Rechtsextremismus und mehr.
Vortrag anlässlich des Holocaust-Gedenktages zur Aktualität des Journalisten und Schriftstellers Joseph Roth mit Dr. Katja Schlenker und Prof. Dr. Winfrid Halder vom Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf
»Manchmal wird eine Nation modern. […] Nun sind es die Ukrainer. Die Ukrainer, von denen man bei uns und im übrigen Westen nicht viel mehr weiß, als dass sie irgendwo zwischen Kaukasus und Karpaten wohnen …«
Dieser Text ist nicht im Februar 2022 veröffentlicht worden, sondern im Dezember 1920 in der Neuen Berliner Zeitung. Er stammt von Joseph Roth, einem der bedeutendsten deutschsprachigen Romanciers und einem der weitsichtigsten Journalisten des 20. Jahrhunderts.
Die Ukraine kannte er, weil er von dort stammte. Nach dem Ersten Weltkrieg zog er nach Berlin und arbeitete für verschiedene deutsche Tageszeitungen und Zeitschriften.
Am 30. Januar 1933, dem Tag von Hitlers Ernennung zum Reichskanzler, verließ Roth Deutschland. In einem Brief an Stefan Zweig schrieb er: „Inzwischen wird es Ihnen klar sein, daß wir großen Katastrophen zutreiben. Abgesehen von den privaten – unsere literarische und materielle Existenz ist ja vernichtet – führt das Ganze zum neuen Krieg. Ich gebe keinen Heller mehr für unser Leben. Es ist gelungen, die Barbarei regieren zu lassen. Machen Sie sich keine Illusionen. Die Hölle regiert.“
Joseph Roth passte perfekt in das Feindbild der NS-Machthaber: jüdischer Herkunft, links, wortmächtiger Journalist. Er floh in sein geliebtes Frankreich. Am 27. Mai 1939 starb er schwer alkoholkrank in Paris.
Dr. Katja Schlenker und Prof. Dr. Winfrid Halder vom Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf zeigen die Aktualität von Joseph Roth mit ausgewählten journalistischen Texten, die oft klingen, als seien sie gestern geschrieben worden.
Wann: Sonntag, 26. Januar 2025, 17.00 Uhr
Wo: Ehemalige Synagoge Rexingen, Freudenstädter Str. 16, Horb-Rexingen
Eintritt frei.
Eine Veranstaltung
des Rexinger Synagogenvereins und
der Kreisvolkshochschule Freudenstadt
Anlässlich der aktuellen Ausstellung im Museum Jüdischer Betsaal Horb: „Verräter oder Helden? Fritz Bauer und der Prozess um den 20. Juli 1944“ zeigt das Subiaco Kino in Freudenstadt am Freitag, 18. Oktober um 20 Uhr den Spielfilm: „Der Staat gegen Fritz Bauer“.
Im Mittelpunkt des Politdramas stehen die jahrelangen Bemühungen des Frankfurter Generalstaatsanwaltes, den meistgesuchten NS-Kriegsverbrecher Adolf Eichmann aufzuspüren und vor ein deutsches Gericht zu stellen. Der Film zeigt auch die behördlichen und gesellschaftlichen Widerstände, auf die Bauer im Deutschland der späten 1950er Jahre stößt. Zitat Fritz Bauer: "Wenn ich mein Dienstzimmer verlasse, betrete ich feindliches Ausland".
Gestützt auf gründliche Recherche in enger Zusammenarbeit mit dem Fritz-Bauer-Archiv, gibt der Film die wichtigsten historischen Fakten wahrheitsgetreu wieder. Zugleich gestattet er sich künstlerische Freiheiten – aus Sicht des Regisseurs Lars Kraume eine Selbstverständlichkeit für seinen Spielfilm, der das Prädikat besonders wertvoll erhielt. Insbesondere die Leistung des Hauptdarstellers Burghart Klaußner wurde hochgelobt, „der viele Elemente des realen Fritz Bauer übernimmt.“
Eine Veranstaltung
des Rexinger Synagogenvereins
der Kreisvolkshochschule
dem Subiaco Kino Freudenstadt
Ausstellungsbesuch "Verräter oder Helden" bei der Langen Nacht der Demokratie
Die Stadt Horb setzt mit der Veranstaltung der „Langen Nacht der Demokratie“ ein positives Zeichen, das unser Verein ebenfalls unterstützt.
Daher ist in Horb unsere neue Ausstellung „Verräter oder Helden?“ im Museum Jüdischer Betsaal am Mittwochabend 2.10. von 18 – 22 Uhr geöffnet.
Besuchen Sie die Ausstellung zu Fritz Bauer und dem Prozess 1952 um das Stauffenberg-Attentat auf Hitler.
Dabei ging es zum ersten Mal in der jungen Bundesrepublik Deutschland um Fragen des Widerstands in einem Unrechtsstaat.
Testen Sie anschließend Ihr demokratisches Grundwissen in einem Quiz, gewinnen Sie gute Bücher und verfolgen Sie bei Nacht eine Außenpräsentation, in der wichtige Teile des Grundgesetzes vorgestellt werden.
Frau Dr. Katharina Rauschenberger vom Fritz Bauer Institut in Frankfurt spricht über den ersten spektakulären NS-Prozess Fritz Bauers gegen Ernst Otto Remer, Mitgründer der rechtsextremen Sozialistischen Reichspartei (die kurz darauf verboten wurde).
Der weitgehend ausgebliebene Widerstand gegen den Nationalsozialismus beschäftigte Fritz Bauer Zeit seines Lebens.
Der Vortrag setzt Bauers Überlegungen in den Zusammenhang mit seinem Leben als politisch und rassistisch Verfolgter, seinen Erfahrungen in der deutschen Nachkriegsgesellschaft und seiner Tätigkeit als Generalstaatsanwalt in Hessen.
Wann: Sonntag, 8. September um 17.00 Uhr
Wo: Ehemaligen Synagoge Rexingen, Freudenstädter Str. 16
Eintritt frei
Ausstellung „Verräter oder Helden? Fritz Bauer und der Prozess um den 20. Juli 1944“
80 Jahre nach dem missglückten Versuch, das NS-Regime zu stürzen, zeigen der Rexinger Synagogenverein und die Kreisvolkshochschule Freudenstadt die Ausstellung „Verräter oder Helden?“.
Wenn jedes Jahr zum Gedenken an den 20. Juli 1944 in Berlin Kränze niedergelegt und staatstragende Reden gehalten werden, kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Bekenntnis zum Recht auf Widerstand gegen einen Unrechtsstaat hart erkämpft werden musste.
Diesen Kampf hat im März 1952 der Generalstaatsanwalt Fritz Bauer aufgenommen, als er den ehemaligen NS-Offizier und Holocaust-Leugner Otto Ernst Remer wegen Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener anklagte.
Er stellte sich damit gegen die öffentliche Meinung in der jungen Bundesrepublik, in der die Männer und Frauen des Widerstands mehrheitlich als Verräter angesehen wurden.
Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem Verlauf dieses Prozesses und seinen Auswirkungen auf die Öffentlichkeit. Sie wurde von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand erarbeitet.
Ort: Museum Jüdischer Betsaal Horb
Ausstellungsdauer: 14. Sept. 2024 bis 26. Jan. 2025
Öffnungszeiten: Jeden Samstag und Sonntag von 14.00 bis 17.00 Uhr
Eintritt frei