Veranstaltungen - Ehemalige Synagoge Rexingen
Die internationale Flüchtlingskonferenz in Évian 1938 und ihre Auswirkungen für Jüdinnen und Juden in Europa.
»Nichts ist, wie es scheint« Über Verschwörungstheorien. Online-Vortrag von Prof. Michael Butter, Tübingen
Der Rexinger Synagogenverein lädt zum Online-Vortrag von Prof. Michael Butter ein:
Immer wieder hören oder lesen wir, dass das Coronavirus nicht gefährlicher als die gewöhnliche Grippe sei oder gar nicht existiere.
Lesung: „Ein Defizit von 12 Schweizer Franken“ – Hans Habe als Chronist der Flüchtlingskonferenz in Évian 1938
Am 11. März 1938 marschierten deutsche Truppen in Österreich ein. Wehrmacht, SS und Polizeieinheiten übernahmen das Kommando.
Sofort gingen die neuen Machthaber mit einer bis dahin nicht vorstellbaren Brutalität gegen die knapp 200.000 Jüdinnen und Juden vor, die zu 90 Prozent in Wien lebten, als Generalprobe für die Pogrome am 9. November 1938.
Der Terror, die Verhaftungen, die Misshandlungen, Entrechtungen und öffentlichen Demütigungen wurden vom „Einsatzkommando Österreich“ organisiert und von einem Teil der österreichischen Bevölkerung begeistert unterstützt. Plünderungen von Geschäften und Wohnungen jüdischer Familien, Schikanen und Drangsalierungen waren alltäglich. Wer irgendwie irgendwohin fliehen konnte, verließ NS-Deutschland. In dieser Notsituation initiierte der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt im Juli 1938 eine internationale Flüchtlingskonferenz im französischen Badeort Évian.
Der junge Journalist Hans Habe, 1911 in Budapest geboren, war als Völkerbund-Korrespondent in Évian als Berichterstatter akkreditiert. Er traf dort den Wiener Hals-Nasen-Ohrenarzt Heinrich Neumann von Héthárs. Der Arzt, Mitglied der jüdischen Gemeinde in Wien, der sich einige Jahre zuvor geweigert hatte, Adolf Hitler wegen eines Kehlkopfleidens zu behandeln, wurde nach der Annexion Österreichs sofort verhaftet. Man ließ ihn wieder frei unter der Bedingung, in Évian das Angebot der deutschen Regierung zu unterbreiten, die zehntausenden von österreichischen Juden gegen ein Kopfgeld von 250 Dollar ausreisen zu lassen. Dieser „geradezu übermenschliche Konflikt eines Gefangenen der Geschichte“ hat Hans Habe nicht mehr losgelassen. Er schrieb seinen Roman „Die Mission“, in dem diese Geschichte erzählt wird. Das Buch wurde 1965 Bestseller und ein Jahr später verfilmt.
Kommentierte Lesung
Mit Dr. Katja Schlenker und Professor Dr. Winfrid Halder,
Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf.
8. November, 19.30.
Ehemaligen Synagoge Rexingen
Freudenstädter Straße 16.
Der Eintritt ist frei.
Die Einhaltung der 3G-Bedingungen und Maskenpflicht sind Voraussetzungen zur Teilnahme.
Um Anmeldung wird gebeten bei:
per email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
oder per Tel.: 0 74 51 62 06 89
Eröffnung der Arnold und Friederike Isenberg Bibliothek in Rexingen
Am 25. Juli 2021, ab 16.00 Uhr wird die Arnold und Friederike Isenberg Bibliothek in der Ehemaligen Synagoge in Rexingen eingeweiht.