Veranstaltungen - Ehemalige Synagoge Rexingen
Die Kunst des Betens. Studienabend mit Gabriel Strenger, Jerusalem.
Mit seinem Werk „Die Kunst des Betens“ gibt Gabriel Strenger dem deutschsprachigen Lesepublikum einen Einblick in das Beten traditioneller Juden.
Das Buch ist ein spiritueller Leitfaden zum Gebet und schöpft aus der Breite und Tiefe des Quellenschatzes im rabbinischen Judentum – Bibel, Talmud, Kabbala und Chassidismus. Es geht sowohl auf die Gebetsstrukturen als auch auf die Feinheiten der hebräischen Sprache ein.
Am Studienabend wird Gabriel Strenger den Teilnehmer*innen die Theorie und Praxis des jüdischen Betens vermitteln.
Programm mit Vortrag und Gesang
Jüdisches Beten als spirituelle Praxis:
1. Gebet und Meditation
2. Struktur der jüdischen Liturgie
3. Ziele des Gebets:
a. Welt- und Selbst-Heilung
b. Gottesnähe
c. Integration, Ganzwerdung
Teilnahme/Anmeldung
Die Teilnahme an dem Studienabend ist kostenlos.
Um den Abend besser planen zu können, bitten wir um Ihre Anmeldung unter:
Tel. 0 74 51 / 62 06 89
Vom Leben in Horb am Neckar. Die jüdische Gemeinde und ihr Friedhof
Buchvorstellung zum Jahrestag des Novemberpogroms 1938
Sonntag, 10. Nov. 2019, 16.00 Uhr.
Der dritte Band in der Reihe „Jüdische Friedhöfe der Stadt Horb“ beschreibt, wie sich in einem Zeitraum von etwa 80 Jahren in Horb inmitten einer überwiegend katholischen Nachbarschaft eine vielfältige schwäbisch-jüdische Kultur entwickelte. Umfangreiche Recherchearbeiten im Stadtarchiv bilden die Grundlage, auf der 32 Autor*innen diese Geschichte erzählen. In enger Zusammenarbeit mit dem Rexinger Synagogenverein ist eine fundierte Dokumentation zur Entstehung, Blüte und Vernichtung der jüdischen Gemeinde in Horb entstanden.
Von den sechs jüdischen Gemeinden, die sich bis ins 20. Jahrhundert hinein auf dem heutigen Stadtgebiet der Großen Kreisstadt befanden, war die Horber Gemeinde die kleinste und die jüngste. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts, nachdem den Juden die freie Wohnortwahl gestattet war, zogen die ersten Familien aus den umliegenden Dörfern nach Horb. Sie kamen aus den LandgemeindenDettensee, Mühlen, Mühringen, Nordstetten und Rexingen. Horb bot ihnen eine städtische Infrastruktur wie die Bahnstation, weiterbildende Schulen, ein Krankenhaus und die Möglichkeit, ihre kleinen ländlichen Läden und Betriebe in der Stadt zu erweitern und neue Kundenkreise zu erschließen. Der Rabbinatssitz wurde 1913 von Mühringen nach Horb verlegt, dem schnell anwachsenden neuen Zentrum des Schwarzwaldkreises.
Im Hauptteil des Buches werden viele der Familien biografisch vorgestellt. Das Zusammenleben von Christen und Juden in Horb, Erinnerungen an die jüdischen Nachbarn, die NS-Zeit mit dem Ende der noch jungen Gemeinde und eine Volldokumentation des jüdischen Friedhofes im Neckartal sind weitere Schwerpunkte des Bandes.
Vom Leben in Horb am Neckar.
Die jüdische Gemeinde und ihr Friedhof
Herausgegeben vom Stadtarchiv Horb und vom Träger- und Förderverein Ehemalige Synagoge Rexingen. Dritter Band der Reihe „Jüdische Friedhöfe der Stadt Horb“.
Festeinband, Fadenheftung, 413 Seiten. ISBN 978-3-95505-118-1, Euro 30.
Zu beziehen am Büchertisch am 10. November im Kloster,
über den Buchhandel oder im Museum Jüdischer Betsaal Horb zu den Öffnungszeiten.
Vortrag von Dr. Michael Blume, Antisemitismusbeauftrager der Landesregierung
Warum der Antisemitismus uns alle bedroht: Wie neue Medien alte Verschwörungsmythen befeuern
Am Donnerstag, den 17. Oktober 2019 um 19:30 Uhr wird Dr. Michael Blume, Beauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus, in der Mensa des Martin-Gerbert-Gymnasiums in Horb, Fürstabt-Gerbert-Str. 21, über Antisemitismus und Verschwörungsmythen referieren.
Er selbst sagt: "Ich vertrete die These, dass wir für das Verständnis von Semitismus und Antisemitismus keine Pseudo-Genetik und keine Verschwörungsmythen brauchen. Vielmehr haben wir es mit der immer noch völlig unterschätzten Wirkung von Medien zu tun …Nach jüdischer Überlieferung begründete Sem, Sohn Noahs, die Tradition der »semitischen« Schriftreligion, aus der das Judentum und Christentum sowie der Islam entstanden. Gegen diese weltverändernde Kraft der Schriftreligionen stemmten sich zahlreiche Gegentheorien. Durch das Aufkommen von Medien wie Buchdruck, Radio, Film, Internet und Social Media entfaltet dieser Antisemitismus eine enorme Gegenbewegung, die imstande ist, die Grundlagen unserer modernen, demokratischen Gesellschaft zu erschüttern. Einige demokratische Rechtsstaaten sind bereits zu populistischen Autokratien zurückgefallen. Das mediale Ringen um die Zukunft der Menschheit und die Rolle der Religionen darin hat damit gerade erst begonnen."
Dr. Michael Blume (*1976 in Filderstadt) studierte Religions- und Politikwissenschaften in Tübingen, wo er auch zu Religion und Hirnforschung promovierte. Seit 2003 arbeitet er im Staatsministerium Baden-Württemberg und leitete von März 2015 bis Juli 2016 die Projektgruppe „Sonderkontingent für besonders schutzbedürftige Frauen und Kinder aus dem Nordirak“. Seit März 2018 ist er Beauftragter gegen Antisemitismus der Landesregierung Baden-Württemberg. Zudem ist er Leiter des Referats „Nichtchristliche Religionen, Werte, Minderheiten, Projekte Nordirak“.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung Kreis Freudenstadt e.V. statt.
Chaim & Adolf: Eine Begegnung im Gasthaus. Theaterstück des Theater Lindenhof
Mit dem Drei-Personen-Stück „Chaim und Adolf“ kommt das Theater Lindenhof am 9. Oktober 2019 ins ASV Sportheim nach Rexingen. Es ist ein Stück, das nicht in Theatern, sondern in Wirtschaften gespielt wird. In der Bühnenanweisung heißt es „Für die Aufführungen müssen 1 Wurstsalat, 4 Biere und 1 Hefeweizen sowie weitere Gläser zur Verfügung stehen“. Das dürfte im Rexinger Sportheim keine Probleme machen, und auch die Theatergäste können sich auf eine entsprechende Bewirtung freuen.
„Chaim und Adolf“ ist ein Kammerspiel mit doppeltem Boden, ein Stück mit Witz, Schwung und Tiefgang. Chaim Eisenberg, Israeli mit deutschen Wurzeln, kommt immer wieder zum Wandern in dasselbe schwäbische Dorf, in denselben Gasthof. Doch eines fehlt ihm in der Idylle: Ein adäquater Schachpartner. Der Wirt kann einen vermitteln: den Bauern Adolf. Obwohl der Name bei Chaim Skepsis auslöst, lässt er sich auf die Schachpartie ein und Adolf entpuppt sich als kluger und schlagfertiger Partner mit Witz und Humor. Während des Spiels entwickelt sich ein Gespräch über ihre persönlichen Familiengeschichten. Verbindet die beiden etwa mehr als die Liebe für Schach?
Mittwoch, 9. Oktober 2019, 20.00 Uhr
Sportheim des ASV Rexingen
Fohlengarten 1, 72160 Horb-Rexingen
Eintritt: 10 Euro
Kartenvorverkauf wird empfohlen bei:
Buchhandlung Kohler, Horb
Metztgerei Kohler, Rexingen
„An das Gute erinnert man sich gerne", sagt Mordechai Ciechanower, „doch ich vergesse auch nicht das Schlechte." Wie auch sollte er die Ermordung seiner Mutter und seiner beiden Schwestern vergessen, die ihm in dem Lager genommen wurden, das später zum Symbol für den nationalsozialistischen Massenmord wurde?
Er selbst überlebte das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau im Dachdeckerkommando. Mordechai Ciechanower, der mit seiner Familie in Israel lebt, stammt aus dem polnischen Städtchen Maköw Mazowiecki. Er hat sich vorgenommen, seine Erinnerungen weiterzugeben, so lange er atmen kann und löst damit nicht zuletzt ein Versprechen ein, das er jenen gab, die nicht überleben durften.